Mittwoch, 29. Mai 2013




Wie überall, wo Menschen miteinander leben gibt es Vorurteile und Klischees. Für uns interessant ist, das diese sich verändern, jetzt wo wir auf dem anderen Kontinent sind.
Unsere alten Vorurteile und Klischees  haben mit türkischen Mitbürgern, polnischen Putzfrauen, lispelnden Asiaten, hyperaktiven kaugummikauenden Amerikanern etc. zu tun.








so sieht die angekommene Post aus

Kommen wir irgendwohin, sind wir wahlweise die bösen, verkniffenen, fleissigen oder spießigen Deutschen.




Autowäsche während des Shoppings

In Thailand hört sich das Ganze dann so an:

Hier treffen wir auf die Bergstämme, die von den Thais allen Ernstes oft als " das Ungeziefer aus den Bergen" bezeichnet wird. Diese Ablehnung kommt noch aus der Zeit des Opiumhandels, als die Schmuggel- und Vertriebswege mit China über die Berge und die dort lebenden Minderheiten abgewickelt wurden.
Chinesen sind für Thais außerordentlich harte, kalte, unentspannte Worcoholics, die außerdem noch eine schlechte, zu fettige Küche pflegen.
Die Farangs übernehmen dies teilweise. Ist ein Thai geschäftstüchtig und fleißig heißt es : "der hat wohl eine chinesische Großmutter...."
Die Farangs finden die Bergstammleute arbeitsamer und ordentlicher  als die Thais. Unnötig noch zu erwähnen, dass Farangs über Thai denken, dass die nur im Schatten sitzen, keine Arbeit richtig zu Ende machen und überhaupt nur kommen, wenn mindestens noch fünf andere Thais da sind und es ein bisschen Spaß (Sanuk) gibt.
Farangs sind aus Thaisicht selbstverständlich irgendwie komische Leute, die ohne Ausnahme superreich sind und alles viel zu verbissen sehen.



Diese Früchte heißen übrigens Farang!

Sie schmecken wie leicht unreife Birnen


Mein Vermieter z.B. ist ein wahnsinnig netter, zuvorkommender und gebildeter Thai. Sehr stolz auf sein Vermögen und seine Häuser. Er hat das schönste und beste Haus (natürlich).
Mich, hält er für eine komplette Idiotin.
Und das war so:
Eines schönen sonnigen Tages bei wie üblich 36 Grad im Schatten explodierte der Durchlauferhitzer, während mein Mann duschte. Glücklicherweise ist dieser über der Badewanne angebracht und nicht wie überall sonst im Haus direkt in der Dusche!
Es knallte also, der Kaltwasserschlauch sprang ab und es roch verbrannt.






Unser Vermieter möchte immer informiert werden und dann mit seinen eigenen Handwerkern Probleme lösen ("my People, you can trust!"), was wir als große Serviceleistung schätzen. Er ist auch immer sofort da, wenn es irgendwelche Fragen gibt. In diesem Fall konnte er nicht sofort, weil er auf dem Weg nach Bangkok war,   um mit der Familie chinesisches Neujahr zu feiern (merke: chinesisches Blut in den Adern........)
Kein Problem, wir haben hier ja noch zwei weitere Duschen.

Nach drei Tagen kam er dann während ich allein zuhause war, freundlich entschlossen mit einer großen Zange in der Hand und besah sich den Schaden. Fuhr wieder weg in den Baumarkt um einen neuen Schlauch zu kaufen. Nicht ohne mir zu erklären, dass dieser Fall eigentlich gar nicht hätte eintreten können, da es sich nämlich um ein DEUTSCHES WERTARBEITSPRODUKT handeln würde. Das Beste was man in Chiangmai überhaupt bekommen kann. Nur das Beste für seine Häuser und seine Mieter.Verständnisvoll schüttle ich mit ihm zusammen den Kopf darüber, was aus der guten deutschen Wertarbeit geworden ist.
Als er wieder kommt mit einem neuem Schlauch (hatte noch Garantie), staune ich, weil er den einfach wiederanschrauben will an das ex- und implodierte Gerät. Ich erkläre ihm nochmals sehr geduldig, das das Ding explodiert sei und es auch verbrannt gerochen hätte. Freundliches Lächeln.
...
Als Frau ist man solches Verhalten von Männern ja gewöhnt, aber was dann kam hat mich für alles entschädigt.

Nachdem er mir erklärte, dass die Situation gar nicht gefährlich war, weil es sich um den Kaltwasserzugang gehandelt hätte, schraubt er zu Ende und macht einen Test. Ich gehe in Deckung und das ganze Ding fliegt uns wieder um die Ohren.
Deutsche Wertarbeit! Ha, der Schlauch war ja gar nicht schuld.
Durch die Explosion etwas beschmutzt, aber nicht beschädigt, begreift mein Vermieter, das vielleicht doch jemand kommen muss, der sich damit auskennt und dass das komplette Gerät ausgetauscht werden sollte.
Hab ich doch gesagt...................
Aber ich bin ja nicht nur eine Frau, ich bin Frau+ Farang.
(Dumdidum)
Hab' ich innerlich gelacht. als das Ding zum zweitenmal explodiert ist.
Gelten Deutsche eigentlich auch als schadenfroh? Ich fühlte mich eher "rehabilitiert".










So ist es hier wie anderswo, nur die Darsteller der Klischeeschubladen sind ausgetauscht.




Dabei ist es doch so einfach:

LEBEN UND LEBEN LASSEN!









und weiter Witze machen über die komischen "Anderen".

Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina


Dienstag, 21. Mai 2013

Jetzt haben wir leider auch ein Krankenhaus von innen gesehen. Und wie das immer so ist, gleich zwei Mal nacheinander. Wir sollten über einen Rabatt nachdenken.
Es begann damit, dass unsere Jüngste nachts derart kruppartig keine Luft mehr bekam, dass wir beschlossen wieder aufzustehen und das Ramhospital aufzusuchen. Von allen Krankenhäusern hier, heißt es immer das Ram sei das modernste und beste der Stadt, mit englischsprechendem Personal. Alle Ausländer empfehlen das Ram. Selbstverständlich ist es auch das Teuerste. Es heißt immer: "wenn Du wirklich etwas hast, musst Du ins Ram gehen."




Es gibt ja Leute, die so gut organisiert sind, dass sie sich in mehreren Krankenhäusern für den Fall der Fälle schon haben registrieren lassen. Hier ist es nämlich so, dass man zuerst an einen Schalter geht , um sich als "Krankenhauskunde" registrieren zu lassen. Das heisst, Du zeigst deinen Pass, schreibst auf wo du wohnst, gibst deine Telefonnummer an und deine Krankenversicherung. Ist ja klar, im Prinzip füllst du das Formular aus für deine Chipkarte.
Wir sind leider nicht so gut organisiert, so dass wir mit dem röchelnden Kind auf dem Arm, erstmal die Formalitäten erfüllen müssen. Dabei gibt es ein typisches, auch sprachlich bedingtes Missverständnis. Die bräsige Dame hinter dem Verwaltungsschalter bearbeitet die Registrierung für mich, statt für das Kind auf meinem Schoß. Ist ja klar: ich schleppe immer meine schlafenden Kinder mit, wenn ich nachts in die Notaufnahme gehe. Super! Ich bemerke den Fehler, als man mich auffordert mich hinten anzustellen in einer langen Reihe von wartenden Farangs. Etwa 20 Leute. Ich gehe zurück zum Schalter und sage: Entschuldigung ich bin nicht meinetwegen hier, wir sind wegen des Kindes hier, sie bekommt keine Luft. Jetzt kommt etwas Bewegung in die Sache, M. röchelt leise vor sich hin und wir werden in eine Behandlungsnische geschoben, vorher misst eine männliche Krankenschwester, wirklich "Schwester", den Sauerstoffgehalt in M.'s Finger. Ein ziemlich phlegmatischer oder sehr müder, leicht schäbiger großer junger Arzt (hoffentlich) kommt herein und hilft uns weiter. Endlich.

Ich muss zugeben, dass ich überrascht davon bin, wie vertrauenerweckend so ein blöder weißer Kittel samt Doktorschildchen ist. Ich weiss ja auch, dass den jeder Idiot überziehen kann, aber es hat doch etwas kolossal beruhigendes, bzw. man fühlt sich nicht so gut, wenn so ein verpennter langer Lulatsch vor einem herumdenkt, der ein schäbiges rosa Hemd anhat.
In Deutschland hätten wir uns auf den Balkon gesetzt und kalte Luft eingeatmet, aber hier bekommst Du ja draußen erst recht keine Luft. Es gibt keine Abkühlung. Außerdem war die Situation neu für uns. Bisher hatten wir noch keine Krupperfahrungen. Wir dachten, wir fahren ins Krankenhaus, bekommen irgendein abschwellendes Medikament und gut ist.
Jetzt kann M. erst einmal richtig inhalieren, mit so einer Maske die über Mund und Nase geht. Und das hilft uns wirklich weiter. Der Doktor empfiehlt uns im Krankenhaus zu bleiben. Wir möchten das aber möglichst nicht. Zumal es schon besser geht. Wir hoffen auf ein Medikament, und dann wollen wir wieder nach Hause. Auch da gibt es wieder ein Missverständnis. Das Medikament wird besprochen. Die Dosierung, die Art der Verabreichung (wenn es geht lieber oral, da M. sich bei Spritzen immer so aufregt, dann bekommt sie wieder schlechter Luft...-erklär das alles mal mitten in der Nacht auf Englisch einem ebenso halb englischsprechenden müden Gegenüber.)
Dann werden wir nach oben geführt und denken jetzt gibt es die Medizin. Nein, wir sollen ein Zimmer beziehen. Neue Diskussionen. Mitleidige Krankenschwestern, diesmal weibliche.
M. geht es schon viel besser, sie beginnt die Spielecke umzubauen. Das war wirklich schick. Eine ganz tolle nagelneue Spiellandschaft auf dem Stationsflur. Trotzdem möchten wir nicht übernachten. Gehen wieder runter. Warten. Auf das Medikament. Gehen zur Apotheke. Kaufen die Medizin und bezahlen die Behandlung.
Dazwischen Warten Warten Warten. Zum Glück läuft ein Fernseher. Zuerst sehen wir "Rapunzel neu verföhnt", dann einen Film mit Keira Knightley. Ich bin so müde. Endlich können wir gehen. M. bekommt einen Termin für den nächsten Tag zur Untersuchung und Kontrolle.
Es ist zwei Uhr nachts, nach vier Stunden können wir endlich wieder nach Hause.

Am nächsten Tag lernen wir die "Kinderpraxis" des Krankenhauses kennen.
Ein hypermodernes Raumschiff! Silberne Sofas, ein begehbares Spielraumschiff, futuristische Klettertiere, auch hier mehrere laufende Bildschirme und diverse Schalter von Verwaltung, Kasse etc.






Vier verschiedene Typen von Personal laufen herum. Rosa Kittel mit Häubchen. Das Häubchen macht die fertige Krankenschwester aus. Rosa Kittel ohne Häubchen. Alle aber mit Zopf und großer Schleife!
Und das Beste: türkis und weiß gekleidete "Hostessen". Sehen sehr edel aus, wie Stewardessen einer sehr gehobenen Fluglinie, zu 98% in High Hehls! Die Bedeutung und Aufgabe dieser Damen erschließt sich mir nicht . Von allen Gruppen gibt es sehr viele. Anscheinend sind die Stewardessen dazu da uns vom Warteraum abzuholen, ins Arztzimmer zu bringen, die Anweisungen des Arztes zu hören und uns wieder hinaus zu geleiten. Die Verwaltungsdamen habe ich noch vergessen. Die tragen weiße, buntgestreifte Blusen und sitzen hinter den Computern. Der Einruck insgesamt ist sehr stylish und modern. Ich fühle mich wie in einer Science Fiction Serie. 
Von den vielen Damen fällt ein rosa Kittel besonders auf. Sie arbeitet sehr viel. Alle anderen sind sehr schön und sehr wichtig. Man kann das in Thailand oft beobachten. Auf jeder Baustelle, in jedem Restaurant. Auffälliger als bei uns. Zwei arbeiten, fünf sehen zu. Das ist aber in Ordnung. Sie scheinen es sich in keinster Weise übel zu nehmen. Ich vermute/hoffe sie wechseln sie sich ab.
Der Praxisbesuch macht Spaß! Irgendwie ist das im Gegensatz zu gestern Nacht super organisiert. M. geht es wieder besser. Sie braucht keine weitere Behandlung.





Am nächsten Tag wird unser Zweitkläßlersohn in der Fußballpause von einem Jungen aus der 7. Klasse "abgeschossen", verliert kurz das Bewußtsein und fällt blöd aufs Kinn. Was ich am Anfang für eine Schürfwunde gehalten habe, ist ein ganz schöner Spalt und ich schicke meine beiden "Männer" wieder ins Ramhospital zum Kleben.
Es gibt ja Leute, die sind so gut organisiert, dass sie Klebepflaster zu Hause haben..............
Nächstes Mal habe wir welche.
Ich kann allen Auswanderern nur empfehlen als Ehefrau eine Ärztin oder Krankenschwester mitzunehmen. Außerdem dringend gesucht: Logopäden, Physiotherapeuten, Friseure.............
Musiker können im Prinzip zuhause bleiben.

Trotzdem: Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina




Mittwoch, 24. April 2013

Im April wird in Thailand Neujahr gefeiert: SONGKRAN. Das ist die Party schlechthin. Meine Sprachlehrerin hat mir erklärt, der erste Tag ist da, um alles reinzuwaschen und zu säubern. Der zweite Tag ist dazu da, den Geist zu reinigen von alten Sorgen, schlechten Gedanken etc. Am dritten Tag wird Neujahr gefeiert. Dieses Jahr gab es vom Staat noch obendrauf einen Feiertag vorher und einen hinterher, damit alle ohne Probleme zu ihren Verwandten fahren können. Songkran ist so wie bei uns Weihnachten. Weihnachten hat hier keinen interessiert. Man stellt zwar neonbunte Bäume auf und der Einzelhandel versucht so gut zu verdienen wie möglich, aber auch am 24. tagsüber war unser Fest begleitet von dem melodischen Geräusch einer "Flex" von der Nachbarbaustelle.
Wie auch immer.
An Songkran machen alle Geschäfte dicht (fast). Alle fahren nach Hause und feiern mit einer bombastischen WASSERSCHLACHT!!!!!!!!!





Das beginnt schon am Vorabend damit, dass überall in der Stadt Kinder an der Straße stehen, ausgerüstet mit Wassertonne, Eimern und Wasserpistole und alles geben, um vorbeifahrende Autos und Motorräder nass zu spritzen. Wer an diesen Tagen trocken bleiben möchte, darf nicht vor die Tür gehen.
Dadurch, dass hier die heißeste Zeit des Jahres ist, ist das gar kein Problem.
Die größte Sause wird in Chiangmai in der Innenstadt gefeiert. Schon Tage vorher reist ganz Thailand aus Bangkok und von überallher an, um hier dabei zu sein. Die Gegebenheiten durch den "Klong, das innerstädtische Viereck, vom Wassergraben umgeben sind  aber auch perfekt. Um den Graben herum cruisen alle auf Pick- Ups umher, ausgestattet mit "Munition". Tonnenweise Wasser. Damit spritzen sich alle gegenseitig nass. Am Strassenrand die üblichen Freßbuden und Wassernachschub. Es wird mit gefärbtem Wasser, mit Duftwasser und jetzt kommt das Fiese: mit "Eiswasser" gespritzt. Und wenn das alles leer ist.........mit Kanalwasser. Das ist eklig, aber auch wir haben einmal im Schwung mit Kanalwasser aufgefüllt.





Das ist der Spaß des Jahrhunderts. In meinem Leben habe ich mich noch nicht so amüsiert. Man braucht Stunden, um ein paar hundert Meter weit zu kommen und nach wenigen Augenblicken sind alle nass bis auf die Haut. Vom Eiswasser getroffen zu sein, löst jedesmal einen Miniherzinfarkt aus, so kalt ist der Schock. Aber so lustig! Alle lachen und beschießen sich mit ihren Wasserpistolen. Die Stimmung ist freundlich und schlägt nicht in Aggressivität um. Über mich haben die Thais besonders gelacht. Ich hatte nämlich auf einen guten Rat hin, meine Taucherbrille auf. Jedes Mal wenn sich wieder jemand bis auf wenige Zentimeter genähert hatte, um mir einen Rieseneimer Wasser "voll Karacho" ins Gesicht zu schütten, habe ich die noch schnell runtergezogen.
Der Spaß des Jahrhunderts.









Leider gibt es auch jedes Jahr diverse Unfälle, für die Motorradfahrer ist das natürlich wirklich gefährlich und wenn dann abends Alkohol im Spiel ist, endet der schöne Spaß oft genug im Krankenhaus. In Bangkok sollen einige Hirnis Eisblöcke aus dem Fenster geworfen haben. Das ist natürlich furchtbar.
Aber hier in Chiangmai war es herrlich. Wir waren zur besten Familienzeit  am Sonntagmorgen unterwegs, da spielte der Alkohol noch keine Rolle.



In einem meiner ersten Blogs hatte ich ja vermutet, das aufgrund des Buddhismus Alkohol hier nicht so ein Problem darstellt. Das war natürlich blauäugig und naiv. Auch in Thailand ist der Alkoholkonsum, hier besonders der der Männer, ein Riesenproblem. Die trinken ab fünf Uhr nachmittags so einen weißen Fusel, der es wohl in sich hat und je nach Ausschank noch gestreckt oder "getunt" wird.
Auf dem Weg zur Schule gibt es so eine Art "Baumarktstand" und man fragt sich, wie der an dieser abgelegenen Ecke vom Verkauf von ein paar handgemachten Besen leben kann. Ab fünf Uhr nachmittags rotten sich da die Männer des Dorfes zusammen und dann gibt es den weißen Schnaps unter der Ladentheke. Solche Dinge durchschaut man erst, wenn man ein bisschen länger da ist.
Die Probleme sind überall die gleichen..............

Aber: Songkran - das gibt es nur hier und ist einfach grossartig. Das müssen wir unbedingt jedes Jahr mitmachen!
Wenn es warm genug bei Euch ist, macht doch mal eine Wasserschlacht! Das macht auch Erwachsenen Spaß!
Wirklich.


Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina

Dienstag, 16. April 2013



Ich traue mich ja gar nicht mehr zu schreiben, aber der Urlaub wurde immer schöner.
Da jetzt, wie ich höre auch in Deutschland der Frühling Einzug hält, verkraftet Ihr sicher auch die folgenden Bilder. Das glaubt mir sonst doch keiner!





Vielleicht oute ich mich zur Abwechslung mal als perfektionistische Packerin und gebe hier zu, welche Dinge völlig überflüssigerweise in unseren Koffern gelandet sind:

-vier Farben Nagellack und Nagellackentferner
-das 1000er Puzzle
-jegliche andere Gesellschaftspiele, ausgenommen UNO
-Schminke
-Bastelsachen
-zwei Bücher zuviel
-vier dicke Jacken (man kann sich als Norddeutsche nicht vorstellen, dass es an der See nicht auch ein Mal kühl wird...)
-CDs
-Parfüm
-die in Deutschland gekaufte, noch nie ausgepackte Strandmuschel


Allerdings fehlte uns auch nicht wirklich etwas, einzig das Mückenspray ging zur Neige. Das kaufte ich dann zum dreifachen Preis!!!!!!!!! am Anleger von Ko Tao nach.


Die Osterdeko war vielleicht auch nicht zwingend nötig, aber sie hat die Verstecke etwas hübscher gestaltet.



Übrigens findet Ostern in Thailand quasi nicht statt, anders als zum Beispiel Weihnachten.
Schokoladeneier gibt es nirgends, die würden eh schmelzen, bevor man sie findet. Auch Versuche welche aus Deutschland geschickt zu bekommen, sind bei befreundeten Familien schon damit geendet, dass die Schokoladensauce aus dem Paket herauslief.....
Wir haben Gummibären etc. versteckt und unsere Kinder waren ein bisschen traurig. Mir hat der Gottesdienst und das Osterfrühstück mit der Familie gefehlt, aber die einfliegen zu lassen war ein bisschen teuer. Dafür haben wir phänomenale Mails von Schneehasen bekommen. Man kann eben nie alles haben............
Keine Sorge, ich schreibe jetzt nicht, dass Ostern im Schnee doch auch mal schön ist. (Hihi).






O.K. Themenwechsel:
Unser Hotel auf Ko Tao war wirklich wunderschön (namens Montalay) und völlig abgelegen. Mit der perfekten Schnorchelbucht direkt vor der Tür.
Wir haben die schönsten Regenbogenfische gesehen, einen Rochen und Nemos Verwandte in dunkellila und zahllose tolle Exemplare deren Namen ich leider nicht weiss. Sorry.
Vier wundervolle Tage hopsen wir vom Schnorcheln in den Pool und wieder zurück. Die Zimmer und der Service sind atemberaubend und das Essen lachhaft günstig und fantastisch gut. Nur ungern verlassen wir die kleinste der Golf-Inseln um nach Ko Samui weiterzuschippern.





Übrigens, nachdem mir die langsame Fahrt auf dem Hinweg von Ko Samui nach Ko Pha-Ngan so gut gefallen hatte, haben wir wieder die langsame Variante gebucht, um weiter nach Ko Tao zu kommen.
Katastrophe!!!!!!!!!!
Alle weiteren Überfahrten der Reise waren einfach nur grauenhaft. Vollkommen unvorstellbar wie viele Backpacker unterwegs sind und wie viele Leute auf so ein Boot gestapelt werden. Es ist voll, eng und stickig. Für Leute mit Platzangst existentiell bedrohlich. Bei der Ankunft auf Ko Tao fluten wir den wackeligen hinfälligen Steg, als kämen wir von der Arche und gelangen durch eine schmale Gasse von wildschreienden Taxifahrern und Hotelanbietern auf das Festland. Dieser Moment war extrem stressig. Wie auf der Flucht.




Bei der Ankunft auf Ko Samui ist es nicht wesentlich besser, aber man weiss jetzt schon was einen erwartet und das es gleich vorbei ist. Von unserem nächsten und letzten Hotel dieses Urlaubs werden wir abgeholt und auf den Berg hinaufgefahren. Von hier bewegen wir uns die letzten drei Tage nicht mehr runter, genießen das Ambiente und tiefenentspannen endgültig.




Ich habe nicht gesungen!






Diese kleine "bitte nicht stören" Figur hätten wir für ca. 25 Euro erwerben können


Bevor wir zurück nach Chiangmai geflogen sind, war ich nochmals völlig hin und weg vom Flughafen auf Ko Samui. Es könnte sich genauso gut um eine Parkanlage handeln:











Ich finde, daran könnten sich die deutschen Flughäfen einmal ein Beispiel nehmen!
Naja, sie müssten natürlich erst fertig gebaut sein............
In diesem Sinne
Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina



Montag, 1. April 2013

Jetzt sind wir ins Havana Resort umgezogen und sind sehr glücklich und zufrieden. Wir haben uns auch das coole Dolphin nebenan angesehen. Das kann man nur direkt hier buchen, also nicht von zu Hause aus. Es ist ein bisschen esoterisch angehaucht, einfach und sehr reizvoll. Wegen der Kinder wollten wir aber wieder einen Pool und deshalb ist es das Havana geworden. Jetzt können wir uns entspannen.










Damit wir aber nicht am Liegestuhl festwachsen, machen wir einen Tagesausflug in den Ang Thong Marine National Park. Der National Park besteht aus etwas über 40 felsigen Dschungelinseln, mit steilen Kalksteinklippen, versteckten Lagunen und perfekten kleinen Stränden.
Diese Inselgruppe sollen A. Garland zu dem verfilmten Buch "The Beach" inspiriert haben. Gedreht wurde dann ja in der Maya Beach, s. Phuketeintrag.
Leider wird der Naturschutz nicht mit deutscher Gründlichkeit umgesetzt. Warum können die Leute ihren Müll nicht bei sich behalten? Ich kann nicht begreifen, wie man im Paradies sitzen und dann seine Bierdose liegen lassen kann.









Die Tour beginnt ein bisschen anstrengend. Nachdem wir mit den "Song Tää ou"(Pick-up mit zwei Bänken) wieder zur anderen Inselseite gecruist sind besteigen wir ein pittoreskes (räusper) Schiff mit Rutsche und Sprungbrett!







 Schnell fliehen wir vor der sengenden Sonne ins Innere. Leider sind sehr viele Leute mit uns an Bord. Ich bezweifle stark, dass irgendwelche "Richtlinien" eingehalten werden.
Ich muss zugeben, dass ich einen kleinen "Moralischen" bekomme und gar nichts mehr will: keinen Urlaub, keine Sonne, vor allem nicht Neues mehr erleben, die Festplatte stürzt ab. Absolute Mangelerscheinung an geregeltem Alltag macht sich bemerkbar. Ich kann mir schon vorstellen, wie sich das nach einem langen deutschen Winter liest, aber ich habe das Gefühl der konfusen Entwurzelung. Jetzt haben wir uns endlich eingelebt in Chiangmai, warum muss mein Hirn schon wieder Neues bewältigen......! (Superblues Klasse 2..........)



Wir halten an zum Schnorcheln, wir baden, fahren Kajak (Gute Übung für die Mutter-Sohn Harmonie übrigens!) essen und legen dann an auf Ko Wau Talap der größten Insel des Archipels.










 Dort kann man den Gipfel besteigen, um eine fulminante Aussicht auf die Inselgruppe zu haben oder eine Höhlentour machen. Eigentlich ist dies der Höhepunkt des Ausflugs, da mir aber schon die Treppen zum Ausblick auf die Lagune zu abenteuerlich waren, mit zwei noch relativ kleinen Kindern, bleiben wir am Strand.




Blick auf die Lagune:Nur gucken, nicht reinspringen!

Im Reiseführer steht sinngemäß der Weg wäre nichts für Angsthasen. In Thailand ist ja alles immer erlaubt und kein TÜV übernimmt die Verantwortung für jegliche Sicherheit. Mein Bedürfnis mich mit den Kindern eine Klippe hinunterzustürzen strebt gegen Null, deshalb chillen wir unten und schnorcheln noch ein bisschen. Eine gute Entscheidung wie uns hinterher bestätigt wird. Die Aussicht war wunderschön, aber der Aufstieg mit einer Fünfjährigen kaum zu bewältigen.

Wir müssen uns aber gar nicht viel bewegen, Unterhaltung durch eine Affenfamilie bekommen wir frei Haus!





Auf der Rückfahrt, auf der mein Moralischer mich zum Glück wieder verlassen hat, sitzen wir auf dem Kajütendach und lassen und den Fahrtwind um die Nase wehen. Das ist wirklich cool!






Übermorgen reisen wir weiter zum Schnorcheln nach Ko Thao. Von dort dann die Liveshow mit Nemo? Bis bald und 
Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina