August 2012:
wir sind jetzt eine Woche hier und um es mit "Kiss me Kate" zu sagen, es ist viel zu heiß!!!!!.
Unser Haus ist sehr schick, aber es fremdelt mehr als eine Ferienwohnung mit uns und ich freue mich schon, wenn wir es etwas persönlicher eingerichtet haben.
Wo ist jetzt das echte Thailand? Keine Ahnung, einfach überall. Alles existiert nebeneinander. Wir leben jetzt hier in einem sehr komfortablen Muban, mit Schlagbaum und Wachpersonal, wie in einer amerikanischen Wohnsiedlung. Alles ganz relaxt und für thailändische Verhältnisse natürlich überdimensional luxuriös. Das ist die erste Seite die wir kennenlernen. Das reiche Thailand.
Es ist nicht so, daß wir Ausländer hier unter uns wären. Gleich gegenüber wohnt eine thailändische Familie und unserem thailändischen Vermieter gehören gleich mehrere Häuser hier. In den riesigen Supermärkten, die wir bisjetzt angesteuert haben sind wir auch deutlich in der Minderheit, die Preise sind allerdings unglaublich. Importwaren sind locker doppelt so teuer wie zuhause und wir wollen uns dringend anpassen und auch mehr auf den Märkten einkaufen, dafür wäre es allerdings gut thai zu können.
Das wir die Sprache noch gar nicht beherrschen ist ein großes Manko für uns und auf der Prioritätenliste steht der Sprachunterricht ganz oben!
Zuerst müssen wir uns allerdings durchimprovisieren, um bis zum Schulanfang alles in die Reihe zu bekommen.
Seit gestern haben wir endlich Internet. Der Anbieter hier heißt 3BB. Es klingelt also an der Tür und drei Thailänder stehen da, die mit einem Pickup gekommen sind. Einer mit Basecap, kommt herein und steckt die Box in den Telefonanschluß. Sein Englisch beschränkt sich auf "two days". Ok, in zwei Tagen werden wir Internet haben. Die anderen beiden , wie schon der Gärtner aus Sonnenschutzgründen komisch vermummt, klettern draußen mithilfe einer Bambusleiter, die aussieht wie selbst zusammengeschnürt, am Telefon- und Strommast hoch und schrauben mit vereinten Kräften an den Drähten herum. Abenteuerlich. Dann fahren sie wieder, aber was hätten sie auch sagen sollen, ich verstehe sie ja nicht.
Die Woche ohne Internet war schockierend, insofern als wir gemerkt haben wie abhängig wir von dem www sind. Wir sind der Welt abhanden gekommen. Keine Nachrichten aus Europa haben uns erreicht. Olympia verpassen wir wohl ganz.
Die vielen kleinen Dinge fehlen mir mehr als ich dachte: der Kaffee um die Ecke, die Zeitschriften, abends ein Glas Wein trinken und eine Sendung im Fernsehen ansehen. Apropos: auf den Fotos im Internet, auf denen unser Haus abgebildet war, waren zwei Fernseher installiert, die jetzt beide nicht mehr da sind. Ich hatte mir vorgestellt, den Fernseher laufen zu lassen um in die Sprachmelodie hereinzukommen, außerdem war ich sehr gespannt auf thailändisches Programm. So muß ich noch ein bißchen warten auf Geister- und Liebesschmonzetten.
Zuallererst brauchen wir ein Auto! Der Schulweg und überhaupt alle anderen Wege sind nur mit dem Auto zu machen. Hier kauft man bevorzugt Toyota, Honda,und Isuzu. Das ist für uns wichtig, weil wir das Auto ja nach drei Jahren wiederverkaufen wollen.Die Gebrauchtwarenpreise sind viel höher als in Deutschland. Für einen 10 Jahre alten Opel Safira wollen sie hier noch umgerechnet 10.000 Euro haben. Wir sind unseren in Deutschland nicht für Dreitausend losgeworden. Das ist bitter, hilft aber nichts. Mitnehmen konnten wir unser Auto nicht, da die Einfuhrsteuer uns auch locker 10.000 E gekostet hätte.
Gestern sind wir den ganzen Tag durch die Stadt gefahren auf der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug. Heute um 17.00 treffen wir auf dem Parkplatz vom Big C einen Pastor von der englischen Gemeinde um uns seinen Geländewagen anzusehen.
Es bleibt spannend. Bin schon wie ein Geisterfahrer, beim Linksabbiegen auf der falschen Spur gelandet. Zum Glück nur hier im Moobaan. Linksverkehr ist tricky! man muß sich wirklich hart konzentrieren.
Nur Mut es geht schon gut!
Eure Tina
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