Sonntag, 2. September 2012

September

Langsam fange ich an zu begreifen, dass wir hier wirklich in den Tropen leben.
Subtropen, o.k.
In der ersten Nacht, in der wir das Fenster öffneten, trafen unsere europäischen Ohren auf eine Geräuschkulisse, wie wir sie bisher nur von Regenwald-CDs und unserem Ausflug nach Leipzig in das Regenwaldpanorama kannten.

Erstes Gebot hier : immer die Türen schliessen und sofort nach dem Fensteröffnen, die Moskitogitter wieder schliessen. Es gibt wirklich viel Ungeziefer, und man möchte so wenig ungebetene Gäste wie möglich empfangen. Die Mücken und Ameisen kommen trotzdem immer irgendwie rein.
Abends, zum einschlafen, machen wir die Air Condition (kurz genannt "Klimi") an. Später, wenn wir das Licht ausmachen, wieder aus und öffnen die Fenster. Sofort hören wir lautestes! Grillenzirpen und Krötenquaken, exotische Vogelstimmen, etc., etc. Das einzige Geräusch, das noch fehlt ist das von kreischenden Affen.
Die Kröten klingen so laut, als wenn der Nachbar vor seiner Haustür sägt. Die Kröten wandern durch die Kanalisation, deshalb ist es nicht jeden Abend gleich laut. In der zweiten Nacht, als ich sie das erste Mal hörte, habe ich wirklich gedacht, der Nachbar hat einen Anfall von nächtlicher Heimwerkerlust.
Allein die unerhörte Ausdauer des Geräusches ließ dies irgendwann doch unwahrscheinlich werden.

Zu dieser Jahreszeit regnet es nachts manchmal so heftig, dass sich die Tiere schon in Zweierreihen in der Straße aufstellen. Wir leben wirklich mitten im Dschungel. Wenn hier nicht so wild gegärtnert und gebaut würde, würde dieses Gebiet innerhalb von zwei Wochen wieder zum wilden Dschungel zuwachsen, da bin ich mir sicher.
In deutlichem Gegensatz dazu, steht die thailändische Ansicht darüber, wie ein Garten auszusehen hat. Nämlich topgepflegt und akkurat abgezirkelt. Damit unser Vermieter zufrieden ist, beschäftigen wir zwei seiner bevorzugten Gärtner. Eine Frau, die alle zwei Tage zum Gießen, Blätter aufsammeln etc. kommt und einen Mann, natürlich mit mehreren Gehilfen. Der kommt ein Mal im Monat zum Rasenmähen und Hecken und Sträucher schneiden. So sieht es dann aus:








Dieser Freund wurde beim Überqueren der Straße überrascht und zu uns gebracht. Wir haben ihn in den Teich gesetzt und dann nicht mehr wiedergesehen.









Unser Familienzuwachs: wir haben von unseren Nachbarn zwei Wüstenschildkröten übernommen. Leider büxt die eine immer aus, so dass unsere tägliche Gartenarbeit jetzt darin besteht die Schildkröte zu suchen!












Skorpione und Schlangen haben wir noch nicht gesehen, aber sie sind da! Deshalb betreten wir sicherheitshalber den Rasen nicht barfuß.







Neuerdings haben wir auch eine Meebaan, eine Putzfrau. Die kommt jetzt zweimal die Woche von 9:00 bis 16:00 Uhr. Ist das nicht unglaublich!!! Im Moment, da unsere Möbel und unser Krimskrams noch nicht da sind, weiß sie gar nicht was sie die ganze Zeit machen soll. Von 12:00 bis 13:00 Uhr fährt sie in ihre Mittagspause und trifft sich mit den anderen Frauen, die hier putzen und arbeiten zum Essen. Sie ist eine wirkliche Perle und spricht nur Thai! Ich behelfe mir mit den paar Vokabeln, die ich bis jetzt gelernt habe und meinen Händen und Füßen.





Das ist der heiße Ofen der Meebaan

Ein Detail des Straßenverkehrs, das unsere
Kinder total lustig finden, ist der Countdown an den Ampeln. Das ist wirklich praktisch. Daran kann man auch immer gut sehen, wie lange man noch grün hat, um über die Kreuzung zu kommen. Gleichwohl bedeutet eine rote Ampel hier nicht dasselbe wie in Deutschland!



 Hier noch ein paar Gartenbilder:





Spider Lily










Unser viertes Mietauto,

alles falsch herum.




Vor der Haustür ziehen wir sehr thailändisch unsere Schuhe aus und treffen manchmal Kakerlaken, die wir aber nicht in unser Mittagessen einbauen.







 


So sieht es bei uns aus. Herzliche Grüße in kakerlakenfreie Zonen!
Nur Mut es geht schon gut!
Eure Tina

3 Kommentare:

  1. Hallo liebe Kristina,

    Ich find es ja sehr spannend, von Dir zu lesen! Auf Deinen Blog bin ich über die online Version der Brigitte gekommen.
    Ich selber war nur einmal in Thailand - da aber auch in Chiangmai - und mir hat es Super gut gefallen. Zumal wir auch eine Tour abseits der Touri-Pfade gemacht haben.
    Es ist interessant, das Leben dort aus Deiner Sicht zu betrachten. Schreib mehr, wie km² es überhaupt dazu, nach Thailand zu gehen, wie kommen die Kinder damit zurecht, wie klappt es mit der Sprache? Jetzt Les ich Deinen Blog und bin neugierig geworden :-) viele Grüsse aus der Nähe von Stuttgart, uta

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Uta! Ich freue mich sehr, dass Dir der Blog gefällt! Wir sind durch meinen Mann nach Thailand gekommen. Er ist Lehrer und wollte schon immer für eine bestimmte Zeit im Ausland arbeiten. Durch das Amt für Auslandschulwesen ist dies in gewissem Rahmen möglich. Dass wir in Chiangmai gelandet sind, ist allerdings reiner Zufall. das hängt immer davon ab, wo auf der Welt welche Fächerkombination gesucht wird. Wir sind sehr froh, dass wir in so einem schönen Land unser "Abenteuer" verwirklichen können. Bis bald an dieser Stelle, Herzliche Grüsse, Kristina

      Löschen
  2. Hallo Kristina! Trotz aller Kakalaken und dem anderen Ungeziefer,schön habt ihr es. Da kann ich nur mit ein paar wunderschönen Sommmertagen im September mithalten. Gestern waren wir Altistinnen bei Elke eingeladen, sie hat ihren neuen Vertrag gefeiert. War ein sehr schöner Abend sogar mit Feuerwerk von der Pyronale. Die Premiere der Schwefelhölzer naht nun mit großen Schritten. Es fängt an uns allen Spass zu machen, die Kollegen sind bei den Proben hoch konzertriert! Du wärst stolz auf deinen Chor! LG, Martina

    AntwortenLöschen