Donnerstag, 13. September 2012

Das Leben ist plötzlich wunderbar! Ich habe gerade meine erste richtige Thaimassage erlebt und fühle mich sosososososososo guuuuuuuut!
Das ist einfach herrlich.
Entgegen der vielbemühten Scherze um "Happy Ending" usw., gibt es keinerlei Gefahr in ein solches Etablissement zu geraten, wenn draußen eine Thaimassage offeriert wird.
Die anderen "Angebote" werden deutlich kommuniziert und es gehört wohl eher in das Reich der Legende von eher zweifelhaften Touristen "zufällig" in einen  erotischen  Massagesalon geraten zu sein.
Aber ich schweife ab.

Meine Freundin A. nimmt mich mit in das "Kad Farang", eine leider "verwaiste", entzückende weiße Shopping Mall mit vielen kleinen Lädchen, die leider größtenteils leer stehen. Da hat sich wohl jemand verplant. Schade um die Geschäftsidee, ich kann mir hier gut die Touristenbusse vorstellen, aus denen sich die shoppingwütigen Ladys entladen und auf die Thaispezereien losstürmen, während die Männer sich die Füße massieren lassen.




Zum Glück für mich steht ja bis auf den Massagesalon fast alles leer und wir gehen also hinein. Ein sehr gepflegtes Ambiente und ein angenehmer Duft nach Massageöl empfängt uns (so sauber ist es wohl nicht in jedem Salon, aber noch habe ich ja keinerlei Vergleich.).
Wir werden gebeten in ein kleines Zimmer abzubiegen . Auf dem Boden liegen zwei Matten, die zur Dekoration diagonal mit einem Schal bedeckt sind. Außerdem gibt es ein Kissen und zwei "Thaipyjamas" für uns . In der Mitte gibt es eine Trenntür, so dass auch Einzelzimmer hergestellt werden könnten.
Wir legen unsere Kleidung ab und die "Thaipyjamas" an. Die Hose stellt mich kurz vor einige Schwierigkeiten. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich schon hilflos verwickelt in diesem Stück Stoff, das zwei Beine hat, in die ein Elefant passen würde. An einer Seite ist eine lange Schnur angenäht, in die ich mich kreativ verwickeln kann. Aber nach einem kurzen Hinweis von A. finde ich die richtige Technik. Rein in die Elefantenbeine, übrigen Stoff einschlagen und von hinten mit dem Band zubinden. Das Oberteil ist einfach ein langärmeliges weites Oberteil.



Zwei Damen betreten den Raum und nehmen sich unserer an. Ich soll mich auf den Bauch legen.
Hinter mir kniend beginnt meine Masseurin mit einer Druckmassage meiner Fußsohlen. Wir haben uns für die einstündige "Kopf, Rücken& Nacken" Variante entschieden. Gleichwohl werden wir von den Füßen, über die Beine bis zum Rücken gut durchgearbeitet.
Ich geniere mich kurz ein bisschen, weil ich mir nicht sicher bin, ob meine Fußsohlen über jeden Zweifel erhaben sind (wir sind ja in der Regenzeit und der Boden ist oft schlammig, trotzdem ist es so heiß, dass ich nur in FlipFlops unterwegs bin und in der Wohnung barfuss.
Ich bin mir trotz des frühen Vormittags aber nicht ganz sicher, wie sauber meine Fußsohlen sind).
Egal, da müssen wir jetzt beide durch und es geht auch schon weiter. Mit ihren Handballen arbeitet die zierliche Person sich jetzt an meinen Waden aufwärts. Entweder ich bin dort so verspannt oder das ist einfach eine kitzlige Stelle, jedenfalls schüttelt es mich vor Lachen, was für allgemeine Erheiterung sorgt.




Kurz darauf sitzt sie tatsächlich auf meinen Beinen unterhalb des Pos. Ich denke, sie wiegt höchstens 50 Kilo. Mit Handballen, Ellenbogen und ich weiß nicht was noch, werde ich durchgedrückt und massiert und finde es höchst angenehm. Irgendwie weiß sie genau, wo meine Grenze ist, die sie manchmal erreicht, aber nicht überschreitet.
In Deutschland bei einer Massage ist es mir oft zu "soft".
Meine Nachbarin, deren Masseurin kräftiger gebaut ist als meine, hat aber genau dies Problem.
Meine Zufriedenheit ist also zufällig und nicht Thaimassagenspeziell.
Bisher sind wir die ganze Zeit durch unsere "Pyjamas" hindurch bearbeitet worden. Jetzt wird der Rücken gelüftet und mit einer sehr wohlriechenden Creme eingerieben und weitermassiert.
Anschließend geht es wieder über dem Pyjama hinunter und endet in einer Klopfmassage meiner Hinterbeine, die aber leider sehr schnell endet.
Die beiden Damen verlassen den Raum.
Huch, schon zu Ende?  Bevor ich Enttäuschung verspüren kann, fällt mir wieder ein, dass A. gesagt hat, dass ungefähr in der Mitte die beiden den Raum verlassen werden, sich die Hände waschen und hinterher drehen wir uns um.
Das ist jetzt wirklich niedlich und ganz anders als in Deutschland. Meine M. kommt wieder, legt sich das Kissen in den Schoß und bittet mich mit einem liebreizenden Lächeln meinen Kopf darauf zu betten.
So liege ich sehr bequem und sie bearbeitet, indem sie unter mich greift, Nacken, Schultern und zum Schluss, das ist wirklich schön, mein Gesicht, meine Stirn und meinen Kopf. Sie zwickt sogar meine Augenbrauen.
(In Gedanken erweitere ich meine To Do Liste: jetzt also auch noch Thaimassage lernen!)
Dann setze ich mich auf und wir "turnen" ein bisschen. Sie verknotet mich und dehnt mich. In einer gewissen Hohlkreuzposition sperre ich mich ein bisschen, was wieder für freundliche Heiterkeit sorgt.
Am Schluss noch einmal Nacken und Schulter im Sitzen und freundliches Ausstreichen.
Bevor wir den Salon verlassen gibt es noch eine Tasse Ingwertee mit Honig. Wie in Thailand üblich, schmecke ich nur Honig, möchte aber nicht unhöflich sein und trinke meine Tasse durchaus mit Genuss.




Beim Bezahlen wieder eine typische Thaikleinigkeit.
A. zahlt für uns beide.
Es ist absolut unüblich hier getrennt zu bezahlen. Würde man in großer Runde im Restaurant den Versuch unternehmen, getrennt zu bezahlen, würde man sicher scheitern. Abgesehen davon, dass das Personal es furchtbar schwierig finden würde, alles auseinanderzurechnen, findet man dieses Verhalten in Thailand einfach absolut unmöglich. Besonders von uns als grundsätzlich wohlhabend eingestuften weißen Farangs.
Also immer zusammen bezahlen und dann privat auseinanderrechnen!
Alle Besucher können sich jetzt schon freuen! Da gehen wir auf jeden Fall hin!!!
Nur Mut es geht schon gut!
Eure Tina

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