Zu Ostern machen wir die Golfinseln unsicher. Während unsere Große überglücklich in Deutschland friert, schwitzen und baden wir im nun wirklich tropischen Ko Pah Ngan. Eigentlich vor allem bekannt als Backpacker Partyinsel.
Wir fliegen nach Ko Samui, mit Bangkok Airways, der "gechillteste Flug ever". Super Linie! Angekommen auf Ko Samui, betreten wir den gemütlichsten, kleinsten Flughafen den ich bisher gesehen habe.
Von dort fahren wir mit dem Minibus zum "Big Buddha" Anleger und nehmen das Schiff nach Ko Pha Ngan. Am Anleger sieht es so aus:
Miniseeigel,Vorsicht! |
Hinter uns zündet sich schon einer den ersten Joint an. Was uns deutlich macht, auf welches Urlaubsziel wir uns zu bewegen: Party!!!!!!!!!! Ich frage mich, ob man vom Mitrauchen auch stoned werden kann?
Wir bekommen einen Flyer auf dem für jeden Abend eine ultimative Strandparty angepriesen wird. Man feiert der eigentlichen Vollmondparty entgegen und kein Grund ist dafür zu schade: Waterfallparty, Before Fullmoonparty, Almostfullmoonparty, NeverEnding Dingsbumsparty,etc.etc.
Überall am Pier hängen Neon T-shirts für die Tänzer und das erste Bier in dieser schwülen Hitze ist schon beim Ablegen des Schiffes gezischt worden. Diese Art Kondition habe ich nie besessen. Im Hinterland sieht alles irgendwie gleich aus. Ich könnte auch in Südamerika sein. Oder irgendwo. Backpackerland.
Wir fahren mit dem Minibus über abenteuerliche Steigungen (erinnert stark an Achterbahnfahren) auf die Ostseite der Insel, wo Mittelklasseurlauber wie wir unterkommen und die Mondsüchtigen, die keine Unterkunft mehr neben der Partylocation bekommen haben.
Wir wollen chillen und baden. Dazu beziehen wir eine kleine Holzhütte. Wirklich klein. Als erstes ist leider die Toilette kaputt und aus dem Ausguß kommt uns eine fette Kakerlake entgegen. Nicht so gechillte Stimmung.
Jetzt ist der zweite Tag und wir kommen langsam in den "Flow". Der Handwerker war da, wir haben die Kakerlake erledigt und eine ultimative Abwehrmaßnahme installiert: eine gefüllte Wasserflasche über Kopf als "Stöpsel" in den Abfluß gesteckt.
Beim 7Eleven, wirklich der Retter in der Not in Asien, eingekauft und viele Pixibücher vorgelesen.
Gemütlich beobachten wir die vermehrt auftretende Spezies der Feierwütigen (morgen ist Vollmond) und freuen uns über eine kleine Katzenfamilie, die in dem Baum vor unserer Hütte ihr "Nest" gebaut hat.
Leider ist unsere Freude nur von kurzer Dauer. Das Hotel ist wirklich traumhaft schön, aber schauderhaft ungepflegt und wir erleben das desinteressierteste, unfreundlichste Personal das überhaupt vorstellbar ist. (Man darf ja nicht vergessen: wir kommen aus Berlin, wir sind ja nicht verwöhnt).
Wir versuchen uns zu arrangieren, man will ja nicht der Meckerfritze vom Dienst sein. Ich arrangiere mich damit, das ich Marmelade extra bestelle, die ich nicht bekomme. Du willst ein zusätzliches Gedeck für Dein Kind, warum nur, man kann doch viel besser zugucken wie Du vom Brotdosendeckel isst. Du bekommst ein schlechtes Ei serviert und möchtest ein anderes, Aber nein, sorry, grins, not possible.
Du baust Sandburgen am Strand und bist dabei dem Servicepersonal beim Frisbeespielen im Weg. Geh doch woanders hin! Die Strandhunde hinterlassen ihre Haufen neben Deinem Handtuch, bleib halt am Pool (da sind die Hunde aber auch).Was nützt das Paradies, wenn man es nicht pflegt?
Als eine von diesen feierwütigen Saufnasen sich in den Pool übergibt und es stundenlang niemand vom Hotelpersonal für nötig hält, den Schaden zu beseitigen, geben wir auf. Wir verlassen das "Dreamland Resort" und ziehen um, ein paar Häuser weiter.
Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina