Mittwoch, 24. April 2013

Im April wird in Thailand Neujahr gefeiert: SONGKRAN. Das ist die Party schlechthin. Meine Sprachlehrerin hat mir erklärt, der erste Tag ist da, um alles reinzuwaschen und zu säubern. Der zweite Tag ist dazu da, den Geist zu reinigen von alten Sorgen, schlechten Gedanken etc. Am dritten Tag wird Neujahr gefeiert. Dieses Jahr gab es vom Staat noch obendrauf einen Feiertag vorher und einen hinterher, damit alle ohne Probleme zu ihren Verwandten fahren können. Songkran ist so wie bei uns Weihnachten. Weihnachten hat hier keinen interessiert. Man stellt zwar neonbunte Bäume auf und der Einzelhandel versucht so gut zu verdienen wie möglich, aber auch am 24. tagsüber war unser Fest begleitet von dem melodischen Geräusch einer "Flex" von der Nachbarbaustelle.
Wie auch immer.
An Songkran machen alle Geschäfte dicht (fast). Alle fahren nach Hause und feiern mit einer bombastischen WASSERSCHLACHT!!!!!!!!!





Das beginnt schon am Vorabend damit, dass überall in der Stadt Kinder an der Straße stehen, ausgerüstet mit Wassertonne, Eimern und Wasserpistole und alles geben, um vorbeifahrende Autos und Motorräder nass zu spritzen. Wer an diesen Tagen trocken bleiben möchte, darf nicht vor die Tür gehen.
Dadurch, dass hier die heißeste Zeit des Jahres ist, ist das gar kein Problem.
Die größte Sause wird in Chiangmai in der Innenstadt gefeiert. Schon Tage vorher reist ganz Thailand aus Bangkok und von überallher an, um hier dabei zu sein. Die Gegebenheiten durch den "Klong, das innerstädtische Viereck, vom Wassergraben umgeben sind  aber auch perfekt. Um den Graben herum cruisen alle auf Pick- Ups umher, ausgestattet mit "Munition". Tonnenweise Wasser. Damit spritzen sich alle gegenseitig nass. Am Strassenrand die üblichen Freßbuden und Wassernachschub. Es wird mit gefärbtem Wasser, mit Duftwasser und jetzt kommt das Fiese: mit "Eiswasser" gespritzt. Und wenn das alles leer ist.........mit Kanalwasser. Das ist eklig, aber auch wir haben einmal im Schwung mit Kanalwasser aufgefüllt.





Das ist der Spaß des Jahrhunderts. In meinem Leben habe ich mich noch nicht so amüsiert. Man braucht Stunden, um ein paar hundert Meter weit zu kommen und nach wenigen Augenblicken sind alle nass bis auf die Haut. Vom Eiswasser getroffen zu sein, löst jedesmal einen Miniherzinfarkt aus, so kalt ist der Schock. Aber so lustig! Alle lachen und beschießen sich mit ihren Wasserpistolen. Die Stimmung ist freundlich und schlägt nicht in Aggressivität um. Über mich haben die Thais besonders gelacht. Ich hatte nämlich auf einen guten Rat hin, meine Taucherbrille auf. Jedes Mal wenn sich wieder jemand bis auf wenige Zentimeter genähert hatte, um mir einen Rieseneimer Wasser "voll Karacho" ins Gesicht zu schütten, habe ich die noch schnell runtergezogen.
Der Spaß des Jahrhunderts.









Leider gibt es auch jedes Jahr diverse Unfälle, für die Motorradfahrer ist das natürlich wirklich gefährlich und wenn dann abends Alkohol im Spiel ist, endet der schöne Spaß oft genug im Krankenhaus. In Bangkok sollen einige Hirnis Eisblöcke aus dem Fenster geworfen haben. Das ist natürlich furchtbar.
Aber hier in Chiangmai war es herrlich. Wir waren zur besten Familienzeit  am Sonntagmorgen unterwegs, da spielte der Alkohol noch keine Rolle.



In einem meiner ersten Blogs hatte ich ja vermutet, das aufgrund des Buddhismus Alkohol hier nicht so ein Problem darstellt. Das war natürlich blauäugig und naiv. Auch in Thailand ist der Alkoholkonsum, hier besonders der der Männer, ein Riesenproblem. Die trinken ab fünf Uhr nachmittags so einen weißen Fusel, der es wohl in sich hat und je nach Ausschank noch gestreckt oder "getunt" wird.
Auf dem Weg zur Schule gibt es so eine Art "Baumarktstand" und man fragt sich, wie der an dieser abgelegenen Ecke vom Verkauf von ein paar handgemachten Besen leben kann. Ab fünf Uhr nachmittags rotten sich da die Männer des Dorfes zusammen und dann gibt es den weißen Schnaps unter der Ladentheke. Solche Dinge durchschaut man erst, wenn man ein bisschen länger da ist.
Die Probleme sind überall die gleichen..............

Aber: Songkran - das gibt es nur hier und ist einfach grossartig. Das müssen wir unbedingt jedes Jahr mitmachen!
Wenn es warm genug bei Euch ist, macht doch mal eine Wasserschlacht! Das macht auch Erwachsenen Spaß!
Wirklich.


Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina

Dienstag, 16. April 2013



Ich traue mich ja gar nicht mehr zu schreiben, aber der Urlaub wurde immer schöner.
Da jetzt, wie ich höre auch in Deutschland der Frühling Einzug hält, verkraftet Ihr sicher auch die folgenden Bilder. Das glaubt mir sonst doch keiner!





Vielleicht oute ich mich zur Abwechslung mal als perfektionistische Packerin und gebe hier zu, welche Dinge völlig überflüssigerweise in unseren Koffern gelandet sind:

-vier Farben Nagellack und Nagellackentferner
-das 1000er Puzzle
-jegliche andere Gesellschaftspiele, ausgenommen UNO
-Schminke
-Bastelsachen
-zwei Bücher zuviel
-vier dicke Jacken (man kann sich als Norddeutsche nicht vorstellen, dass es an der See nicht auch ein Mal kühl wird...)
-CDs
-Parfüm
-die in Deutschland gekaufte, noch nie ausgepackte Strandmuschel


Allerdings fehlte uns auch nicht wirklich etwas, einzig das Mückenspray ging zur Neige. Das kaufte ich dann zum dreifachen Preis!!!!!!!!! am Anleger von Ko Tao nach.


Die Osterdeko war vielleicht auch nicht zwingend nötig, aber sie hat die Verstecke etwas hübscher gestaltet.



Übrigens findet Ostern in Thailand quasi nicht statt, anders als zum Beispiel Weihnachten.
Schokoladeneier gibt es nirgends, die würden eh schmelzen, bevor man sie findet. Auch Versuche welche aus Deutschland geschickt zu bekommen, sind bei befreundeten Familien schon damit geendet, dass die Schokoladensauce aus dem Paket herauslief.....
Wir haben Gummibären etc. versteckt und unsere Kinder waren ein bisschen traurig. Mir hat der Gottesdienst und das Osterfrühstück mit der Familie gefehlt, aber die einfliegen zu lassen war ein bisschen teuer. Dafür haben wir phänomenale Mails von Schneehasen bekommen. Man kann eben nie alles haben............
Keine Sorge, ich schreibe jetzt nicht, dass Ostern im Schnee doch auch mal schön ist. (Hihi).






O.K. Themenwechsel:
Unser Hotel auf Ko Tao war wirklich wunderschön (namens Montalay) und völlig abgelegen. Mit der perfekten Schnorchelbucht direkt vor der Tür.
Wir haben die schönsten Regenbogenfische gesehen, einen Rochen und Nemos Verwandte in dunkellila und zahllose tolle Exemplare deren Namen ich leider nicht weiss. Sorry.
Vier wundervolle Tage hopsen wir vom Schnorcheln in den Pool und wieder zurück. Die Zimmer und der Service sind atemberaubend und das Essen lachhaft günstig und fantastisch gut. Nur ungern verlassen wir die kleinste der Golf-Inseln um nach Ko Samui weiterzuschippern.





Übrigens, nachdem mir die langsame Fahrt auf dem Hinweg von Ko Samui nach Ko Pha-Ngan so gut gefallen hatte, haben wir wieder die langsame Variante gebucht, um weiter nach Ko Tao zu kommen.
Katastrophe!!!!!!!!!!
Alle weiteren Überfahrten der Reise waren einfach nur grauenhaft. Vollkommen unvorstellbar wie viele Backpacker unterwegs sind und wie viele Leute auf so ein Boot gestapelt werden. Es ist voll, eng und stickig. Für Leute mit Platzangst existentiell bedrohlich. Bei der Ankunft auf Ko Tao fluten wir den wackeligen hinfälligen Steg, als kämen wir von der Arche und gelangen durch eine schmale Gasse von wildschreienden Taxifahrern und Hotelanbietern auf das Festland. Dieser Moment war extrem stressig. Wie auf der Flucht.




Bei der Ankunft auf Ko Samui ist es nicht wesentlich besser, aber man weiss jetzt schon was einen erwartet und das es gleich vorbei ist. Von unserem nächsten und letzten Hotel dieses Urlaubs werden wir abgeholt und auf den Berg hinaufgefahren. Von hier bewegen wir uns die letzten drei Tage nicht mehr runter, genießen das Ambiente und tiefenentspannen endgültig.




Ich habe nicht gesungen!






Diese kleine "bitte nicht stören" Figur hätten wir für ca. 25 Euro erwerben können


Bevor wir zurück nach Chiangmai geflogen sind, war ich nochmals völlig hin und weg vom Flughafen auf Ko Samui. Es könnte sich genauso gut um eine Parkanlage handeln:











Ich finde, daran könnten sich die deutschen Flughäfen einmal ein Beispiel nehmen!
Naja, sie müssten natürlich erst fertig gebaut sein............
In diesem Sinne
Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina



Montag, 1. April 2013

Jetzt sind wir ins Havana Resort umgezogen und sind sehr glücklich und zufrieden. Wir haben uns auch das coole Dolphin nebenan angesehen. Das kann man nur direkt hier buchen, also nicht von zu Hause aus. Es ist ein bisschen esoterisch angehaucht, einfach und sehr reizvoll. Wegen der Kinder wollten wir aber wieder einen Pool und deshalb ist es das Havana geworden. Jetzt können wir uns entspannen.










Damit wir aber nicht am Liegestuhl festwachsen, machen wir einen Tagesausflug in den Ang Thong Marine National Park. Der National Park besteht aus etwas über 40 felsigen Dschungelinseln, mit steilen Kalksteinklippen, versteckten Lagunen und perfekten kleinen Stränden.
Diese Inselgruppe sollen A. Garland zu dem verfilmten Buch "The Beach" inspiriert haben. Gedreht wurde dann ja in der Maya Beach, s. Phuketeintrag.
Leider wird der Naturschutz nicht mit deutscher Gründlichkeit umgesetzt. Warum können die Leute ihren Müll nicht bei sich behalten? Ich kann nicht begreifen, wie man im Paradies sitzen und dann seine Bierdose liegen lassen kann.









Die Tour beginnt ein bisschen anstrengend. Nachdem wir mit den "Song Tää ou"(Pick-up mit zwei Bänken) wieder zur anderen Inselseite gecruist sind besteigen wir ein pittoreskes (räusper) Schiff mit Rutsche und Sprungbrett!







 Schnell fliehen wir vor der sengenden Sonne ins Innere. Leider sind sehr viele Leute mit uns an Bord. Ich bezweifle stark, dass irgendwelche "Richtlinien" eingehalten werden.
Ich muss zugeben, dass ich einen kleinen "Moralischen" bekomme und gar nichts mehr will: keinen Urlaub, keine Sonne, vor allem nicht Neues mehr erleben, die Festplatte stürzt ab. Absolute Mangelerscheinung an geregeltem Alltag macht sich bemerkbar. Ich kann mir schon vorstellen, wie sich das nach einem langen deutschen Winter liest, aber ich habe das Gefühl der konfusen Entwurzelung. Jetzt haben wir uns endlich eingelebt in Chiangmai, warum muss mein Hirn schon wieder Neues bewältigen......! (Superblues Klasse 2..........)



Wir halten an zum Schnorcheln, wir baden, fahren Kajak (Gute Übung für die Mutter-Sohn Harmonie übrigens!) essen und legen dann an auf Ko Wau Talap der größten Insel des Archipels.










 Dort kann man den Gipfel besteigen, um eine fulminante Aussicht auf die Inselgruppe zu haben oder eine Höhlentour machen. Eigentlich ist dies der Höhepunkt des Ausflugs, da mir aber schon die Treppen zum Ausblick auf die Lagune zu abenteuerlich waren, mit zwei noch relativ kleinen Kindern, bleiben wir am Strand.




Blick auf die Lagune:Nur gucken, nicht reinspringen!

Im Reiseführer steht sinngemäß der Weg wäre nichts für Angsthasen. In Thailand ist ja alles immer erlaubt und kein TÜV übernimmt die Verantwortung für jegliche Sicherheit. Mein Bedürfnis mich mit den Kindern eine Klippe hinunterzustürzen strebt gegen Null, deshalb chillen wir unten und schnorcheln noch ein bisschen. Eine gute Entscheidung wie uns hinterher bestätigt wird. Die Aussicht war wunderschön, aber der Aufstieg mit einer Fünfjährigen kaum zu bewältigen.

Wir müssen uns aber gar nicht viel bewegen, Unterhaltung durch eine Affenfamilie bekommen wir frei Haus!





Auf der Rückfahrt, auf der mein Moralischer mich zum Glück wieder verlassen hat, sitzen wir auf dem Kajütendach und lassen und den Fahrtwind um die Nase wehen. Das ist wirklich cool!






Übermorgen reisen wir weiter zum Schnorcheln nach Ko Thao. Von dort dann die Liveshow mit Nemo? Bis bald und 
Nur Mut, es geht schon gut
Eure Tina