Montag, 6. August 2012

August 1


Thailand Tag 2, angeblich 1. August
Heute beginnt der Tag damit, daß der Wecker um 7:00 Uhr klingelt und ich die Kinder gegen 8:00 Uhr aus dem Bett bekommen muß, aber wie? Eigentlich ist es für uns noch fröhliche 3:00 Uhr morgens, also renne ich im Kreis und flöte rundherum:" aufstehen, Frühstück ist fertig, wir wollen uns heute die Schule angucken." Wenn ich zum nächsten Kind gehe, ist das vorherige schon wieder eingeschlafen. Am Ende schaffen wir es doch um 9:00 Uhr bei B. L. einem Lehrer, der auch mit uns hier im Moobaan wohnt, zu sein, um ihm hinterherzufahren und unseren Schulweg kennenzulernen.
Die Wege hier sind alle weit. Man fährt sich dumm und dämlich, wir wohnen ca. 11 km von der Schule entfernt und um einiges weiter von der Innenstadt. Ebensoweit entfernt ist der Big C , ein Supermarkt vergleichbar unserem Realkauf. Dort gibt es alles, auch viele europäische Produkte, dann entsprechend teuer. Wir haben beschlossen: Nutella gibt es nur am Wochenende.
Die vielen Wege legt man auf Schnellstraßen zurück, die man zwischen70 und 90 Sachen runterbrettert, umzingelt von verrücktgewordenen Motorrad -, Vespa- und Mofafahrern. Gerne auch mit kleinen Kindern mit auf dem Sitz und sehr selten mit Helm.

J. fährt hin zur Schule, ich fahre zurück. Ich bin ganz gut im Linksverkehr. Zwischendurch, wenn wir blinken wollen, bedienen wir immer den Scheibenwischer, der ist nämlich links. Aber obwohl ja eigentlich gerade Regenzeit ist, hat es noch nicht geregnet, seit wir hier sind.
Die Schule ist wunderbar. Wie ein kleiner oranger Campus, mit einem runden Haupthaus und kleinen Nebengebäuden, Kindergarten, Computerraum, Mensa etc. Die Aula ist zu den Seiten offen, umschlossen von einer überdachten Galerie. Dort finden Theateraufführungen und die montäglichen Andachten statt.
Ich würde sehr gerne hier zur Schule gehen. Ich werde wohl zum Essen kommen. Viele Eltern kommen zum Mittagessen hierher, was in meinem Fall besonders günstig ist, weil ich ja die Einzige aus unserer Familie bin, die nicht hier zur Schule geht. Mal sehen.
Nach dem wir die Schule besichtigt haben und von der thailändischen Verwaltungschefin unglaublich herzlich, auf geradezu amerikanische Weise begrüßt und geherzt worden sind, erfahren wir von ihr, daß wir für die Workpermit und die Immigration weitere 24 (J.) bzw. 12 Fotos pro Nase brauchen, auf denen wir angemessen gekleidet sind d.h., keine freien Schultern, kein Schmuck, keine Brille, nicht lächeln !
J. geht so wie er ist nicht durch, deshalb muß er sich noch ein weißes Hemd anziehen.
Die Kinder sind supersauer, die wollten schon vor dem Frühstück in den Pool und alle wissen: diese Aktion dauert jetzt wieder Stunden. Egal wir machen einen Plan und ein kleiner Trost ist, daß wir so noch die Schwimmbrillen gegen Chloraugen, vor dem daily Poolgang kaufen können.
Also brettern wir nach Hause, J. zieht sich ein weißes Hemd über und sieht jetzt richtig schön spießig aus, und wir fahren weiter ins Airport Plaza, eine riesige Shopping Mall, ähnlich denen in Amerika. Dort sieht es erstmal so aus als seien wir zurück in Europa, es gibt The Body Shop,
Pierre Cardin, etc. Alle Fast Food Ketten und auch so komische Läden wie in den chinesischen Malls, allerdings no Fake produkte. Nicht hier.
Wir machen die Fotos und als ich danach einen Kaffe kaufen will, erledigt sich die Sache mit Europa. Auf dem Board hinter der Kasse gibt es alles was mein Herz begehrt, steht auch auf englisch drunter-nur- ich bin die Einzige die Englisch spricht. Ich möchte einen Latte Macchiato mit Caramelsirup bestellen. Heilloses Unverständnis. Als ich darauf zeige bedeutet man mir, leider ist dieses Produkt finished. Kaffebohnen sind vorhanden, der Sirup steht hinter der Dame an Tresen, aber gut. Ich frage , ob es noch Cappuccino gibt. Gibt es! wunderbar! Ich erhalte einen 0,5l Becher frozen Cappuccino der so schauerlich süß schmeckt , daß ich unglaublich freundlich lächle und an der nächsten Ecke als mich keiner mehr sieht, das Ding im Mülleimer entsorge.

Inzwischen sind die Fotos fertig. J. geht einen Internetvertrag organisieren, wir haben im Haus kein Internet und die große Tochter H. geht auf dem Zahnfleisch. Es ist auch blöd, wir wollen doch skypen und unser Haus zeigen.
Ich gehe derweil mit den Kindern zu "Robinson", ein gehobenes Karstadt. Hier gibt es europäisches Spielzeug. Wieder spricht niemand englisch. Ich stehe in der Spielzeugabteilung und mache  vor zwei thailändischen Verkäufern Schwimmbewegungen um zu fragen, wo die Schwimmbrillen sind. Wir gehen in die Sportabteilung, nicht bevor M. eine Barbie und L. eine Packung Lego erstanden hat. Das Geld von der Uroma auf den Kopf gehauen, Mama rechnet um: wieviel sind nochmal 500 Baht...?
Schwimmbrillen gekauft, H. für 30 E mit original Chucks glücklich gemacht (nein ich bringe keine mit nach Deutschland) und endlich zurück ins Auto und zum Pool. Inzwischen ist es 16:00 Uhr.
Immer noch keine Koffer ausgepackt.
Später dann gekocht, gegessen, weiter Schränke ausgewischt und ausgepackt. Mit kaltem Wasser abgewaschen (gibt kein warmes) und die erste Waschmaschine angeschmissen. Amerikanischer Toploader, kann ebenfalls nur kalt waschen. Daran kann ich mich nur schwer gewöhnen. Muß noch recherchieren, ob das normal ist oder nicht.
Fazit: werde hier sehr viel Auto fahren müssen. Viel Zeit wird gar nicht übrig bleiben. Bisher auch keine Homemaid in Sicht. Gehört doch nicht fest zum Haus.
Thai lernen dringend angesagt!
Nur Mut es geht schon gut!
Eure Tina

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